• STUPS (für Kl. 5)

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Was ist eigentlich STUPS?

Ein Bericht von Elif Sazpinar, STUPS-Multiplikatorin und Kursleiterin 

Jede/r von uns kann sich noch an die prekären Situationen aus der Kindheit erinnern, in denen man sich vor alltäglichen Geschehnissen fürchtete und nie genau wusste, wie man sich ihnen gegenüber verhalten sollte. Da auch ich mich zu diesen Personen zähle, habe ich an einem schulinternen Seminar von „STUPS“, einem von Frau Werling-Barth entwickelten Projekt, teilgenommen. Für diejenigen, die mit der Abkürzung nicht ganz so viel anfangen können: Der Begriff bedeutet „SelbsTbehaUPtungStraining“ und beinhaltet ein Konzept, das auf entwicklungspsychologischen Grundlagen beruht. Die Teilnehmer*innen der Fortbildung sind Schüler*innen (meist Pat*innen) der Klassenstufe zehn, die zu Multiplikator*innen geschult werden, sodass sie das Projekt bei Kindern der Klassen vier bis sechs durchführen können.

Das Konzept ist in sechs (bis sieben) Trainingseinheiten unterteilt und hat einen ausgeglichenen Anteil an theoretischen und spielerischen Verfahrensweisen und Methoden. Bei der Fortbildung bespricht die Leiterin alle Einheiten und führt diese mit den Teilnehmer*innen durch. Danach finden sich die Multiplikator*innen in Kleingruppen zusammen, um das Projekt mit je bis zu zwölf Kindern der Klasse fünf - nach Geschlechtern getrennt - am Friedrich-Schiller-Gymnasium durchzuführen.

Viele der Multiplikator*innen haben selbst schon als Fünfer an „STUPS“ teilgenommen und lernen das Projekt nun aus einem anderen Blickwinkel kennen. In den sechs Doppelstunden mit den Kindern geht es darum, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, über ihre Identität zu sprechen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Übungen zur verbalen Selbstbehauptung durchzuführen. Hinzu kommt die Wahrnehmung und Vermeidung von Gefahren sowie die Erfassung von Täter-Opfer-Profilen. Das Mitmachen ist bei allen Übungen freiwillig und wird keinesfalls ausdiskutiert. Außerdem gibt es bei „STUPS“ kein „Richtig“ oder „Falsch“, da es primär um das Wahrnehmen geht. Während der Projektphase lernen nicht nur die Kinder viel von den Multiplikator*innen, denn die Kompetenzerweiterung erfolgt auf beiden Seiten. Oft unterschätzt man die Kinder bei den Übungen, obschon ihnen vieles leichter fällt als den Erwachsenen. Durch die vielen Treffen werden die Multiplikator*innen auch zu Vertrauenspersonen, auf die man auch außerhalb des Projekts zugehen kann, wenn einem etwas auf dem Herzen liegt. Neben der Stärkung des Selbst-Konzepts der Kinder bezüglich ihrer personalen Kompetenzen entsteht demnach auch eine enge Bindung zwischen den Schüler*innen, sodass die Präventionsarbeit zusätzlich einen positiven Einfluss auf das Schulklima hat.

Etwa zwei Monate nach dem Projektende findet ein Auffrischungstraining statt, um die Nachhaltigkeit zu fördern und nochmals Gespräche über die gewonnen Erkenntnisse und über Hilfe im Alltag zu führen. Bei einer großen Mehrheit der Teilnehmer*innen ist durch eine abschließende Fragerunde zu erkennen, dass ihnen der Umgang mit kritischen Situationen nun leichter und sicherer gelingt. „STUPS“ ist somit eine Bereicherung für alle Beteiligten. Es ist ein Projekt von und für Schüler*innen, von denen es meiner Ansicht nach noch viel mehr geben sollte.

An dieser Stelle herzlichen Dank an alle bisherigen STUPS-Multiplikator*innen für ihre wunderbare Arbeit mit den Fünfern!